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Avatar von Andrea Maria

Liebe Katia,

Ich wuchs in einem schwäbischen Dorf mit ca. 5.000 Menschen auf, aber es fuhr stündlich ein Zug, der mich zum Gymnasium brachte. Während des Studiums konnte ich zuhause wohnen und pendeln gehörte zu meinem Leben, genauso wie Katzen. Berufsbedingt zog ich dann weg, südlich von München. Natürlich überlegte ich mir immer wieder, raus aus der Kleinstadt und rein ins Großstadtleben, hatte mich aber dann bewusst dagegen entschieden. Zumindest war die Parkplatzsuche nie ein Problem und die Katzen hatten ungehinderten Freigang.

In Zeiten der Familiengründung zog ich dann in ein noch kleineres Dorf mit 800 Einwohnenden und fand das super, da der Kindergarten und die Grundschule sogar eine Ganztagsbetreuung boten. Ich war zwar immer ein Landei, aber im tiefsten Oberbayern lauern noch ganz andere Herausforderungen auf einen und als nicht sonderlich traditionsorientierter Mensch kann ich mich mittlerweile gegen einiges erfolgreich wehren.

Für meine Kinder war das Landleben selbstverständlich und natürlich war es auch schön, in 3 Minuten mit dem Fahrrad am Bolzplatz zu sein oder per Fuß zur Freundin zu gehen. Doch nun sind sie 17 und 15, gehen aufs Gymnasium und sind bei jeder Fahrt auf den Bus oder mich angewiesen. Die Sportangebote finden mittlerweile außerhalb des Dorfes statt und auch der Freundeskreis hat sich erweitert, was ich alles sehr gut finde. Am Wochenende fahren keine Busse, dafür ich um so mehr. Manchmal ist er nervig, vor allem wenn ich mir am Samstag um 23.30 Uhr den Wecker stellen muss, um meine Tochter von einer Veranstaltung abzuholen, gleichzeitig genieße ich auch die gemeinsame Zeit im Auto, da ich festgestellt habe, dass wir dann ganz gute Gespräche miteinander führen.

Meine Tochter wird im Februar 18 und das wird einiges verändern und ich muss gerade an Deinen Artikel "die vielen letzten Male" denken und werde wehmütig.

Für meine beiden Kinder ist aber klar, dass sie raus aus dem Dorf wollen und zumindest meine Tochter möchte später in eine Großstadt ziehen, was vermutlich durch das angestrebte Studium von alleine passieren wird.

Mein Mann und ich bleiben auf dem Land. Mittlerweile haben wir einen großen Hund und 4 Katzen und nach einem anstrengenden Bürotag bin ich froh, schnell in der Natur zu sein und meine Ruhe zu haben. Und wenn ich in ein paar Jahren Sehnsucht nach meinen Kindern habe, kann ich sie ja dann in der Stadt besuchen ;-)

Liebe Grüße Andrea

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Avatar von Nicole

Ich bin selbst auf dem Dorf groß geworden. Habe dann meine "wilden Jahre" (Studium und die ersten paar Jahre arbeiten) in der Stadt gelebt. War eine sehr tolle Zeit aber als das Thema Familiengründung anstand waren mein Mann und ich uns einig, dass wir wieder aufs Dorf nach Hause wollen. Und bisher haben wir es nicht bereut. Auch weil wir beide hier groß geworden sind, viele der alten Freunde gleichzeitig wieder zurück gekommen sind und wir hier die Großeltern in der Nähe haben.

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