Wieder ein spannender Artikel. Ich arbeite in einer anderen Branche, aber auch hier klaffen die Ideen zur sog. Fehlerkultur mit der Realität weit auseinander. Es heißt zwar immer, man darf Fehler machen, aber meine Erfahrung zeigt, dass dem nicht so ist und das Feedback dann sehr schmerzhaft ist. Ich muss glücklicherweise nicht mehr so häufig in die Arena, aber ich weiß noch zu gut, wie es sich anfühlt und ich habe es immer mit dem Circus Maximus verglichen und vorsichtshalber Rollkragenpullis angezogen, damit meine roten Nervositätsflecken nicht so sichtbar sind. Noch heute ist es so, dass man nach jeder Präsentation beim Senior Management unmittelbar danach ein Feedback bekommt, was gut und was schlecht war. Das mag/kann durchaus hilfreich sein, dennoch habe ich es immer im Hinterkopf und das ist einfach unschön.
Dann erstelle ich mit viel Mühe eine Präsentation und mein Vorgesetzter findet sie sehr "uninspirierend"... also zurück auf Los, immerhin mit Anmerkungen, was ich besser machen soll. Das hat mir bei Deinem "es reicht nicht" gefehlt und ist auch aus meiner Sicht eine arrogante und unprofessionelle Rückmeldung, allein in der Formulierung... da würde ich sagen: "so ein Feedback reicht nicht für mich!"
Auch die Reflexion der Macht über Dich finde ich interessant. Einer meiner Stiefsöhne sagte mal zu mir: "Ich will nie ein Opfer sein, denn damit verleihe ich der anderen Person Macht über mich". Diesen Satz habe ich nicht vergessen und, obwohl ich Deine Niedergeschlagenheit in dem Moment der Nachricht mehr als nachempfinden kann, gib nicht auf!!!
Hej, oh ja - das wäre mein Albtraum! Dauernd bewertet zu werden im Sinne der Wertsteigerung und Effizienz. Chapeau, dass du damit dealst (ich würde außer Rollkragen-Pulli noch sehr viel Concealer gegen aufgeregt Rotbäckchen tragen müssen ;-)! Hab ich in meinen Agentur-Jobs früher auch immer gehasst, dieses Performen müssen vor Publikum und hinterher gibt's dann Yay oder Nay. Den guten Satz deines Bonussohnes habe ich nach der Episode auch für mich erarbeitet - sonst habe ich in Zukunft noch einiges auszustehen. Danke für deinen Einblick, ich finde es immer so spannend, wer wir hier alle so sind. :-) Alles Liebe!
Liebe Katia, ich empfehle dringend Folge 3 von „der Tartortreiniger“. Deinen blöden Kritiker stelle ich mir in etwa so vor wie den Autor dort. Zum wegschmeißen.
Übrigens fühle ich mich von dem „das reicht nicht für uns“ ein bisschen mit angegriffen. Für mich reichen deine Texte sowas von. Da können viele Zeit und Spiegel Artikel nicht mithalten. Und hinzu kommt, dass die betreffende Aussage in sich sehr ungenau und undifferenziert ist. Meine Schüler würden mich schlachten für ein „das reicht nicht für ne 2“. Da würden aber penetrante Nachfragen kommen a la „können wie das jetzt bitte mal genau erklären?“, „sie bevorzugen wohl immer die Jungs“, „das verstehe ich nicht, ich hab mir total viel Mühe gegeben“…. usw. und sofort….
Liebe Stephie, oh, da schau ich nachher gleich mal rein - Tatortreiniger habe ich ewig nicht gesehen (liebe Bjarne Mädel!). :-) Vielen lieben Dank für dein mitleiden - ich bin jetzt bereits auf dem besten Weg, den Kommentar für mich abzuhaken. Der Fairness halber muss gesagt sein, dass vorher noch ein, zwei mehr Sätze fielen - aber die mündeten im besagten Fazit. Mittlerweile stehe ich wieder auf festerem Grund. Und freu mich wie Keks über so bestärkende Worte wie von dir! Hab ein schönes Wochenende, Katia
Hej Olivia, dieses Abstrahieren ist im Akut-Moment das Allerschwerste, finde ich. Aber mit ein wenig Abstand und beim drüber schreiben - für mich immer der beste Weg, mir Dinge zu erklären - kriege ich dann doch die richtige Biege. Vielen Dank für deine Gedanken! :-)
Wieder ein Text, den ich genau so nachempfinden kann. Wie machst du das nur?! Ich jedenfalls finde deine Texte großartig. Und freu mich, dich hier gefunden zu haben. Liebe Grüße Steffi
1000 Dank. Ich hab mir nach der Abfuhr auch erstmal ein paar schmeichelhaftere Zeilen zu meinem Schreiben aus der Community durchgelesen - das hat geholfen ;-) Freu mich sehr, dass du dabei bist! Happy weekend!
Ich musste bei deinen Zeilen spontan an Thomas Edison denken. Der war so gut, dass er gleich 1000 Wege gefunden hat, wie man eine Glühbirne nicht baut. 😁
Bei mir hat dein Text jedenfalls die Glühbirne angeknipst und so habe ich den Schalter fürs Abo gefunden. Freue mich auf die nächsten Ausgaben.
Katia. Von „Reichen“ will ich im Zusammenhang mit deinen Texte gar nicht sprechen. Allein dieser hier schon wieder! So viel mehr als alles, was ich besonders gern lese! Und bei Gelegenheit will ich dich mal in meine Schublade gucken lassen. Da sammele ich meine Absagen drin. Ich habe viele! Richtig gute (im Sinne von: richtig vernichtend!). Irgendwann will ich aus dieser Sammlung was machen. Weil sie mich stolz auf all die Mutausbrüche der letzten Jahre blicken lassen 🧡
Guten Morgen! In Sachen die schönsten Komplimente machen bist du meine Heldin, Maike! :-) Lass uns da dann doch irgendwann mal einen gemeinsamen Schöner-scheitern-Post machen - oder? Und dann unsere Mutausbrüche abfeiern! Hab ein herrliches Wochenende!
PS: Gerne hätte ich dann schon drei bis vier tolle Romane wie Benedict Wells geschrieben, aber wenn das doch nicht klappt, hab ich immerhin eine letzte Idee 🤣
Liebe Katia,
Wieder ein spannender Artikel. Ich arbeite in einer anderen Branche, aber auch hier klaffen die Ideen zur sog. Fehlerkultur mit der Realität weit auseinander. Es heißt zwar immer, man darf Fehler machen, aber meine Erfahrung zeigt, dass dem nicht so ist und das Feedback dann sehr schmerzhaft ist. Ich muss glücklicherweise nicht mehr so häufig in die Arena, aber ich weiß noch zu gut, wie es sich anfühlt und ich habe es immer mit dem Circus Maximus verglichen und vorsichtshalber Rollkragenpullis angezogen, damit meine roten Nervositätsflecken nicht so sichtbar sind. Noch heute ist es so, dass man nach jeder Präsentation beim Senior Management unmittelbar danach ein Feedback bekommt, was gut und was schlecht war. Das mag/kann durchaus hilfreich sein, dennoch habe ich es immer im Hinterkopf und das ist einfach unschön.
Dann erstelle ich mit viel Mühe eine Präsentation und mein Vorgesetzter findet sie sehr "uninspirierend"... also zurück auf Los, immerhin mit Anmerkungen, was ich besser machen soll. Das hat mir bei Deinem "es reicht nicht" gefehlt und ist auch aus meiner Sicht eine arrogante und unprofessionelle Rückmeldung, allein in der Formulierung... da würde ich sagen: "so ein Feedback reicht nicht für mich!"
Auch die Reflexion der Macht über Dich finde ich interessant. Einer meiner Stiefsöhne sagte mal zu mir: "Ich will nie ein Opfer sein, denn damit verleihe ich der anderen Person Macht über mich". Diesen Satz habe ich nicht vergessen und, obwohl ich Deine Niedergeschlagenheit in dem Moment der Nachricht mehr als nachempfinden kann, gib nicht auf!!!
Andrea
Hej, oh ja - das wäre mein Albtraum! Dauernd bewertet zu werden im Sinne der Wertsteigerung und Effizienz. Chapeau, dass du damit dealst (ich würde außer Rollkragen-Pulli noch sehr viel Concealer gegen aufgeregt Rotbäckchen tragen müssen ;-)! Hab ich in meinen Agentur-Jobs früher auch immer gehasst, dieses Performen müssen vor Publikum und hinterher gibt's dann Yay oder Nay. Den guten Satz deines Bonussohnes habe ich nach der Episode auch für mich erarbeitet - sonst habe ich in Zukunft noch einiges auszustehen. Danke für deinen Einblick, ich finde es immer so spannend, wer wir hier alle so sind. :-) Alles Liebe!
Liebe Katia, ich empfehle dringend Folge 3 von „der Tartortreiniger“. Deinen blöden Kritiker stelle ich mir in etwa so vor wie den Autor dort. Zum wegschmeißen.
Übrigens fühle ich mich von dem „das reicht nicht für uns“ ein bisschen mit angegriffen. Für mich reichen deine Texte sowas von. Da können viele Zeit und Spiegel Artikel nicht mithalten. Und hinzu kommt, dass die betreffende Aussage in sich sehr ungenau und undifferenziert ist. Meine Schüler würden mich schlachten für ein „das reicht nicht für ne 2“. Da würden aber penetrante Nachfragen kommen a la „können wie das jetzt bitte mal genau erklären?“, „sie bevorzugen wohl immer die Jungs“, „das verstehe ich nicht, ich hab mir total viel Mühe gegeben“…. usw. und sofort….
Liebe Stephie, oh, da schau ich nachher gleich mal rein - Tatortreiniger habe ich ewig nicht gesehen (liebe Bjarne Mädel!). :-) Vielen lieben Dank für dein mitleiden - ich bin jetzt bereits auf dem besten Weg, den Kommentar für mich abzuhaken. Der Fairness halber muss gesagt sein, dass vorher noch ein, zwei mehr Sätze fielen - aber die mündeten im besagten Fazit. Mittlerweile stehe ich wieder auf festerem Grund. Und freu mich wie Keks über so bestärkende Worte wie von dir! Hab ein schönes Wochenende, Katia
Staffel 1; Folge 2 war’s….https://www.fernsehserien.de/der-tatortreiniger/folgen/1x02-spuren-305352
Liebe Katia,
manchmal hilft es, sich vor Augen zu halten, dass man für etwas kritisiert wurde, was man macht, nicht was oder wer man ist.
Ich habe gelesen, dass ohne scheitern und den damit verbundenen Schmerz Wachstum nicht möglich ist. Und du sollst wachsen ❤️
Ich wünsche dir die nötige Kraft & einen langen Atem, ich glaube, du erfreust hier viele Menschen mit deinem Tun.
Olivia
Hej Olivia, dieses Abstrahieren ist im Akut-Moment das Allerschwerste, finde ich. Aber mit ein wenig Abstand und beim drüber schreiben - für mich immer der beste Weg, mir Dinge zu erklären - kriege ich dann doch die richtige Biege. Vielen Dank für deine Gedanken! :-)
Wieder ein Text, den ich genau so nachempfinden kann. Wie machst du das nur?! Ich jedenfalls finde deine Texte großartig. Und freu mich, dich hier gefunden zu haben. Liebe Grüße Steffi
1000 Dank. Ich hab mir nach der Abfuhr auch erstmal ein paar schmeichelhaftere Zeilen zu meinem Schreiben aus der Community durchgelesen - das hat geholfen ;-) Freu mich sehr, dass du dabei bist! Happy weekend!
Ich musste bei deinen Zeilen spontan an Thomas Edison denken. Der war so gut, dass er gleich 1000 Wege gefunden hat, wie man eine Glühbirne nicht baut. 😁
Bei mir hat dein Text jedenfalls die Glühbirne angeknipst und so habe ich den Schalter fürs Abo gefunden. Freue mich auf die nächsten Ausgaben.
Ein hübscher Vergleich! Freu mich sehr, dich dabei zu haben. Männer sind bei mir noch eher die Ausnahme ;-) Bis bald!
Katia. Von „Reichen“ will ich im Zusammenhang mit deinen Texte gar nicht sprechen. Allein dieser hier schon wieder! So viel mehr als alles, was ich besonders gern lese! Und bei Gelegenheit will ich dich mal in meine Schublade gucken lassen. Da sammele ich meine Absagen drin. Ich habe viele! Richtig gute (im Sinne von: richtig vernichtend!). Irgendwann will ich aus dieser Sammlung was machen. Weil sie mich stolz auf all die Mutausbrüche der letzten Jahre blicken lassen 🧡
Guten Morgen! In Sachen die schönsten Komplimente machen bist du meine Heldin, Maike! :-) Lass uns da dann doch irgendwann mal einen gemeinsamen Schöner-scheitern-Post machen - oder? Und dann unsere Mutausbrüche abfeiern! Hab ein herrliches Wochenende!
PS: Gerne hätte ich dann schon drei bis vier tolle Romane wie Benedict Wells geschrieben, aber wenn das doch nicht klappt, hab ich immerhin eine letzte Idee 🤣
Uh - spannend! :-)